Geschichte des Zippo

George G. Blaisdell (1895-1978) wuchs in Bradford PA USA auf. Nachdem er seinen erstaunten Eltern in
der fünften Klasse mitteilte, die Schule nicht beenden zu wollen, wurde er von seinem Vater, für zwei Jahre
auf eine Militärschule geschickt. Danach begann er in der Fabrik seines Vaters, als Lehrling für 10cents die Stunde zu arbeiten. Später wurde er in der gleichen Fabrik in die Verkaufsabteilung versetzt, und zu Beginn des ersten Weltkrieges übernahm er die Geschäftsführung.
Im Jahr 1920 verkaufte er die Fabrik für Ölbohrmaschienenteile und eröffnete mit seinem Bruder eine
eigene Ölbohrfirma. Während der großen Depression in den USA, wandte er sich auch hiervon ab, und
suchte nach anderen Möglichkeiten Geld zu verdienen.

Doch bis zu einer warmen und denkwürdigen Sommernacht im Jahre 1932 war er nicht fündig geworden.
Natürlich konnte er nicht wissen, daß diese Nacht im Bradford Country Club sein Leben verändern, und
der Anfang einer Amerikanischen Legende stehen sollte.

Die Überlieferung will wissen, daß er an jenem Abend auf die Terrasse ging, um dort eine Zigarette
zu rauchen. Dort traf er auf einen elegant gekleideten Herrn, mit dem er ins Gespräch kam. Über
dessen Identität gibt es unterschiedliche Theorien, doch angeblich soll es sich um Dick Dresser,den
Inhaber von Dresser Industries Inc. gehandelt haben.
Während ihrer Unterhaltung zündete sich der neue Bekannte mit einem unansehnlichen und plumpen
Feuerzeug eine Zigarette an. "Warum haben Sie nicht ein Feuerzeug, das besser zu ihrem Anzug paßt?"
"Weil es funktioniert", meinte sein neuer Bekannter kurz, bündig und treffend!


Bild von Zippofritz aus Wien! THX

Bild der Österreichischen Vorlage des Zippo, ein Hurricane Feuerzeug!
 

Diese kurze und ebenso einfach wie einleuchtende Antwort beeindruckte den praktisch orientierten George derart, daß er sich sofort um die Amerikanischen Vertriebsrechte des in Österreich produzierten Feuerzeugs bewarb.
Mit Erfolg, wie wir ja Heute alle wissen. Wobei seine leicht überarbeitete Form in den USA nur sehr enttäuschende Verkaufszahlen an den Tag legte. Daher gab er die Vertriebsrechte wieder ab.
Doch aufzugeben, entsprach überhaupt nicht seiner Natur, und so besann er sich auf seine mechanischen
Fertigkeiten, die er bei seinem Vater gelernt hatte. Nach dem Motto "selbst ist der Mann" begann er, sein
eigenes Feuerzeug zu entwickeln. Dafür mietete er eine Werkstatt in der zweiten Etage über der Garage
von Rickerson & Pryde in der Boylston Street. Neben der monatlichen Miete von zehn Dollar kostete ihn der
Aufbruch in eine neue Zukunft 800 Dollar. Seine Ausrüstung, die immerhin 260 Dollar verschlungen hatte, bestand unter anderem  aus einer Kochplatte, die er für´s Löten einsetzte, und einigen gebrauchten Maschinen.

Beim Überarbeiten des plumpen Zweiteilers aus Österreich legte Blaisdell Wert auf ein  Design, das bequem in die Handfläche paßte und mit einer Hand bedient werden konnte. er entwickelte also einen Behälter mit einem nach außen ragendem Scharnier, um sein selbstgesetztes Ziel zu erfüllen. Er umgab den Docht mit einem Nachbau des österreichischen Windschutzes - er hatte sich die Patente gesichert - und hatte eine amerikanische Legende geschaffen. Doch das sollte er - wie der Rest der Welt - erst später begreifen!

Dieses erste, 1932 gebaute Exemplar war ungefähr sechs Millimeter größer als die aktuellen Modelle.
Außerdem war es wesentlich kantiger und trug das Scharnier nach außen. Seit 1932 sind das aber die
beiden einzigen auf Anhieb erkennbaren Veränderungen. Auch das heute irgendwo auf der Welt gekaufte
Zippo entspricht im Prinzip noch immer dem von George Blaisdell erdachten Urmodell!

Für den Namen gibt es übrigens keine besondere Geschichte. Kurz vor Blaisdells Erfindung brachte
die Talon Company ihren Reißverschluß unter der Bezeichnung "Zipper" auf den Markt. Blaisdell
gefiel der Klang des Wortes und nannte sein Feuerzeug folglich Zippo. Knapp acht Jahrzehnte
später ist der Produktname fast schon eine Bezeichnung für eine ganze Gattung geworden.

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Für seine ersten Zippo verlangte Blaisdell 1,95 Dollar, wobei sich immerhin im ersten
Monat 82 Kunden fanden. Schon im zweiten Monat verkaufte er 367 Feuerzeuge, doch der wirkliche
Durchbruch gelang ihm erst, als er seine neueste Marketingidee umsetzte.
Die Einführung der lebenslangen Garantie, welche noch heute gültig ist!
Heute arbeiten in Bradford über 1000 Mitarbeiter und Täglich laufen über
70.000 Zippo vom Band!

Referenz: Zippo Feuerzeuge von Avi Baer und Alexander Neumark